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Jonathan A. Romain/Walter Homolka

Progressives Judentum

Leben und Lehre

Die Rabbiner Romain und Homolka beschreiben (im zweiten Teil der Rezension von Andreas Vonach -  hier geht es zum ersten Teil: Rosenthal/Homolka, Das Judentum hat viele Gesichter) detailliert das progressive Judentum – die heute mit Abstand am weitesten verbreitete Richtung. Nach einer stringent dargestellten theologischen Grundlegung folgen anschauliche Schilderungen über die Feier der religiösen Feste und Rituale, der häuslichen und öffentlichen Traditionen und Bräuche sowie der Gestaltung religiöser und nationaler Feiertage. Ausführungen über jüdisches Gesellschaftsleben, jüdische Identität in einer nichtjüdischen Umgebung, Positionierung zu ethischen Fragen sowie über ihre Einstellung zum Staat Israel einerseits und zum Leben in der Diaspora andererseits runden dieses fast als Kompendium gestaltete Buch ab. Wer an Quellentexten zum Selbstverständnis, zur Organisation und zur liturgischen Leseordnung des progressiven Judentums (v. a. in Deutschland) interessiert ist, sei auf die zahlreichen und ausführlichen Anhänge und auf das umfassende Glossar verwiesen.

Durch den lebensbezogenen Ansatz, die einfache Sprache und das breite Themenspektrum gibt das Buch fast auf jede – das progressive Judentum betreffende – Frage eine Antwort. Daß im Abschnitt über ethische Fragen auch zu heiklen Themen wie künstliche Befruchtung, Euthanasie und Abtreibung deutlich und fundiert Stellung bezogen wird, zeugt vom Interesse der Verfasser, einen breiten Einblick in ihre Lebens- und Weltanschauung und damit in die konkrete Wirklichkeit progressiven jüdischen Lebens im deutschsprachigen Raum zu geben.

Damit ist das Buch ein Standardwerk zum christlich-jüdischen Dialog. Beide Bücher haben als „Nachschlagwerke“ zum Judentum ihren Platz im Bereich des christlich-jüdischen Dialogs. (Zum ersten Teil der Doppelrezension von Andreas Vonach: Gilbert S. Rosenthal/Walter Homolka, Das Judentum hat viele Gesichter. Die religiösen Strömungen der Gegenwart. Knesebeck Verlag, München 1999. 200 Seiten.)


Jahrgang 8/2001, Heft 3, S. 219−212.

 



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