Freiburger Rundbrief Freiburger Rundbrief
    Archiv Neue Folge > 1995 > 308  

Home
Leseproben

Inhalt Neue Folge
Archiv Neue Folge
1993/94
1995
1996
1997
1998
1999
2000

Inhalt der Jg. vor 1993
Archiv vor 1993

Gertrud Luckner
Bestellung/Bezahlung
Links
Mitteilungen
 
XML RSS feed
 
 
Display PRINT friendly version
König, Franz Kardinal, Ehrlich, Ernst Ludwig

Juden und Christen haben eine Zukunft

König, Franz Kardinal, Ehrlich, Ernst LudwigJuden und Christen haben eine Zukunft

 

Pendo Verlag, Zürich 1988. 160 Seiten.

Vorbildlicher jüdisch-christlicher Dialog konkret — so könnte man das Gespräch zwischen Franz Kardinal König und Ernst Ludwig Ehrlich charakterisieren, das in diesem Buch dokumentiert wird; ein Gespräch, das wirklich zwei große Persönlichkeiten unseres Jahrhunderts führten. Es zeugt von großer gegenseitiger Wertschätzung und vom Verständnis füreinander. Es zeigt die gemeinsamen Wurzeln von Christentum und Judentum auf, weicht aber den bestehenden Problemen und Hindernissen nicht aus, die in den Beziehungen beider Religionen existieren. Historisch interessant sind die Augenzeugenberichte Kardinal Königs über das umstrittene Verhalten seines Vorgängers Kardinal Innitzer während der Nazidiktatur oder über die Schwierigkeiten und das Zustandekommen des Konzilsdokumentes „Nostra aetate“. Für katholische Christen mag erfreulich sein, daß der Zentralsekretär der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz und Direktor des europäischen Distrikts B'nei B'rith, Ernst Ludwig Ehrlich, dem gegenwärtigen Papst Johannes Paul II. sehr hohes Lob für seinen Einsatz in der Verbesserung der Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und dem Judentum zollt. Da das Buch bereits 1988 erschienen ist, wird natürlich auch die Frage aufgeworfen, warum der Vatikan den Staat Israel noch immer nicht anerkannt hat. Beide Gesprächspartner werden sich sicherlich heute freuen, daß sich diese Frage nun geklärt hat. Dieses Buch gibt Hoffnung, daß der Dialog zwischen Juden und Christen fruchtbar weitergeführt wird, es ermutigt zum Dialog und zeigt beispielhaft, wie ein solcher Dialog geführt werden kann, damit der Titel des Buches gültig bleibt: „Juden und Christen haben eine Zukunft“.

Herbert Winklehner


Jahrgang 2/1995 Seite 287



top