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Clemens Thoma

Das verschwiegene Böse und Gute

Der Papstbesuch in Deutschland in jüdisch-christlicher Optik

  

Das Positive und Hoffnungsvolle überwiegt. Darüber sind sich die meisten Kommentatoren einig: Johannes Paul II. hat bei seinem dritten Deutschlandbesuch vom 21.-23. Juni 1996 die Herzen vieler Menschen gewonnen. Als bald 50jährige Revue des zeitgenössischen jüdisch-christlichen Gesprächs hat der Freiburger Rundbrief nicht die Aufgabe, in den Jubel einzustimmen. Er hat aber zu fragen, ob sich im Zusammenhang mit diesem Papstbesuch in Deutschland Signale für das Verhältnis Judentum-Christentum orten lassen. Dies festzustellen ist nicht problemlos. Der wichtigste „Schlüssel“ zur Beurteilung der Bedeutung des Papstbesuches liegt in der dunklen Ära der nationalsozialistischen Gewalt- und Täuschungsherrschaft (1933/1939-1945). Deshalb ist die Frage, ob und wie jene Zeit ins Bewußtsein der pastoral Besuchten gerückt worden ist, von erstrangigem jüdisch-christlichen Interesse. Wer Augen für historische Zusammenhänge und geistig-religiöse Entwicklungen hat, kann nicht übersehen, daß das heutige Christentum in Deutschland, die heutige Gesellschaft, das heutige Judentum und auch das heutige Papsttum Denken und Handeln weithin antithetisch gegenüber dem Nazismus verstehen.1 Und weil die von der „Vernichtung“ verschont gebliebenen Juden heute die eindringlichsten Mahner sind, „damit dergleichen nicht mehr passiert“, ist kein Papstbesuch in Deutschland ohne Aufgreifen der damaligen Rolle der Kirchen und der Gesellschaft möglich. Beim Aufspüren der abgebrochenen Verbindungsstränge zu damals, geht es heute um viel Unerfreuliches, Beiseitegeschobenes, Unbewältigtes und Abgestrittenes. Es ist eine wichtige heutige Aufgabe, das Dunkle und das Helle, das ins Heute hineinwirkt, wenigstens teilweise und punktuell in Erinnerung zu rufen. Dies in dem Bewußtsein, daß keine korrigierende christliche oder nichtchristliche Initiative alles schief Gelaufene aufarbeiten und umwandeln kann.

1. Die guten Gespräche

Der erste pastorale Deutschlandbesuch Johannes Pauls II. fand vom 15.-19. Oktober 1980 statt, der zweite vom 30. April - 4. Mai 1987. Beim jetzigen dritten Besuch traf sich der Papst u. a. mit Klaus Engelhardt, dem Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), und mit dem Vorstand der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland (AcK). Zusammen mit evangelischen, katholischen und orthodoxen Repräsentanten und Gläubigen feierte er im Paderborner Dom einen ökumenischen Gottesdienst. Er traf sich auch mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland, deren Vorsitzender Ignatz Bubis ist, mit der deutschen Bischofskonferenz und mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Er schritt durch das Brandenburger Tor, um die wiedergewonnene Freiheit von ganz Deutschland zu würdigen und führte Gespräche mit den höchsten politisch Verantwortlichen. Begegnungen mit dem Volk fanden ebenfalls reichlich statt.

Foto 11.5.1995 Jerusalem, Gratisbonne. v.l.: Bartholomaios I., ökumenischer Patriarch von Konstantinopel; Petra Held, Generalsekrärin der ökumenischen Fraternität in Jerusalem; Kanonikus William Broughton, Generalsekretär der theologischen Forschungsgemeinschaft in Israel.

Das pastorale Hauptanliegen des Papstes in Deutschland war die Stärkung der innerchristlichen — besonders der evangelisch-katholischen — Ökumene. Es scheinen auf diesem Felde wegweisende Schritte gemacht worden zu sein. Im Fernsehen konnten nur zufriedene Gesichter von Verantwortlichen verschiedener Konfessionen und Religionen gesehen und Sätze der Erleichterung gehört werden. Einige Tage vor der Ankunft des Papstes sah der Erfurter Bischof Wanke „keine Stagnation in der Ökumene. Die Ökumene schreitet spürbar voran“.2 Der Papst selber hatte schon bei seinem zweiten Deutschlandbesuch gesagt: „Mit unseren evangelischen Brüdern und Schwestern haben die ökumenischen Gespräche und Veröffentlichungen seit meinem letzten Besuch hoffnungsvolle Ansätze zu einer weiteren Annäherung auf die volle Einheit im Glauben gebracht. Es ist uns — Gott sei Dank — an gemeinsamem Erbe dieses unseren christlichen Glaubens mehr geblieben, als wir lange gemeint haben.“

Schon ein kurzer Einblick in die organisatorische Vernetzung der christlichen Kirchen in Deutschland kann eine Ahnung von der interkonfessionellen Zusammenarbeit vermitteln. Die EKD (seit 1948) ist der Zusammenschluß der deutschen lutherischen, reformierten und evangelisch-unierten Landeskirchen. Seit 1973 haben diese Kirchen Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft. In der Person von Prof. Edmund Schlink hatte die EKD seinerzeit einen aufmerksamen offiziellen Beobachter zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) entsandt. Seit 1966 gibt es regelmäßige Treffen zwischen EKD und der katholischen Bischofskonferenz. Besonders folgende Früchte dieser Zusammenarbeit haben sich bisher gezeigt: Ordnung der kirchlichen Trauung für konfessionsverschiedene Paare und seelsorgerliche Empfehlungen für konfessionsverschiedene Ehen und Familien, gemeinsame Hirtenbriefe, Erstellung der Einheitsübersetzung der Bibel und eine gemeinsame ökumenische Kommission. Immer wieder haben sich die christlichen Kirchen auch über das Verhältnis zum Judentum geäußert. Die jüdisch-christiche Solidarität ist in Deutschland zu einem wichtigen Faktor des religiösen Lebens geworden. „Der Primat“ bei diesen Bemühungen kommt in Deutschland kaum dem Papst zu, sondern sowohl den evangelischen und den katholischen Christen und ihren Amtsträgern als auch der Judenerklärung Nostra aetate Nr. 4 des Zweiten Vatikanischen Konzils.3

2. Das Ausgelassene

Der Papst wurde in Deutschland genau beobachtet. Die FAZ berichtete zwei Tage nach dem Rückflug des Papstes nach Rom, am 25. Juni über bestimmte Textstellen des Redemanuskripts, die der Papst nicht vorgelesen habe. Dies mag, wie der päpstliche Pressesprecher Navarro-Valls erklärte, hauptsächlich aus Zeitgründen geschehen sein. In den ausgelassenen Abschnitten stehen aber Hinweise auf den hilfreichen Einsatz von Pius XII. für die Verfolgten in Deutschland sowie auf „die vielen katholischen Frauen und Männer, die sich unter vielfältigen Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verweigerten und der braunen Ideologie widerstanden haben. Sie sind somit ein Teil des Widerstandes, den die gesamte Kirche jenem gott- und menschenverachtenden System gegenüber geleistet hat . . .“ Es war klug, diese heikle Problematik nicht anzusprechen. Der Papst wäre auch gar nicht gegen die Hinweise von Ignatz Bubis und anderen angekommen, die den Finger auf die Wunde gelegt haben, daß allzu wenige Christen sich für die Verhinderung des Massenmordes und für die gewiß lebensgefährliche Rettung der Juden eingesetzt haben. Ein gerechtes Abschätzen der Vielen gegenüber den allzu Wenigen kann rhetorisch nicht gelingen! Das heißt keineswegs, daß die verfolgten und ermordeten Christinnen und Christen der Nazizeit in der Schublade gelassen werden dürfen. Ganz im Gegenteil: Sie alle müssen in unsere Erinnerung hineinkommen! Leider haben nach dem Krieg nur wenige Christen die Notwendigkeit der exakten Nachforschungen über die in den KZ gequälten und ermordeten Christinnen und Christen erkannt. Das jüdische Volk hat weit bessere Forschungsarbeit zur Entlarvung der Mörder und Folterer, zur Ehre der Verstorbenen und zum gewissen Trost für die Überlebenden geleistet. Immerhin kann unter anderem auf das vorzügliche Buch von Eugen Weiler über die in Dachau inhaftierten Priester und Ordensleute hingewiesen werden.4 Sein wichtigster Gewährsmann, Pfarrer Emil Thoma, konnte 2797 Geistliche und Ordensleute — namentlich, herkunftsfmäßig und mit Einlieferungs- und Entlassungs- oder Todesdaten — feststellen, die in Dachau als Strafgefangene gelitten haben. Dazu kommen noch die vielen Inhaftierten in anderen Gefängnissen und KZ der Nazis. Die Erinnerung an diese Menschen ist weit wichtiger als Rechtfertigungsversuche für Pius XII.

3. Ökumene: auch wegen der Schuld an den Juden

Heute blüht die interkonfessionelle und interreligiöse Zusammenarbeit in Deutschland — mag auch einiges noch nicht so klappen wie erhofft! In der Hitlerzeit gab es diese Zusammenarbeit aber fast nicht. Darin bestand der Hauptfehler der damaligen kirchlichen Führungsgremien in Rom und Deutschland. Jede Konfession war — die eigene Besonderheit und Abgrenzung gegenüber ihrer Rivalinnen betonend — hauptsächlich auf die Bewahrung und Rettung ihrer eigenen Mitglieder bedacht. Die Konsequenzen dieses kirchenpolitischen Isolationismus waren verheerend: 1. Tapfere Heldinnen und Helden des Widerstandes mit religiösen und humanitären Motiven blieben Einzelkämpfer und Einzelkämpferinnen. Damit standen sie gegenüber dem System der Heimtücke und des Mordes zum Vornherein auf verlorenem Posten. 2. Die Verräter hatten Konjunktur. Es belastete das Gewissen vermutlich wenig, wenn man jemanden aus einer anderen Glaubensrichtung anzeigte. Es gibt genug Beispiele von Denunziationen aus je anderen Konfessionen (z. B. im Falle des seligen Karl Leisner). Auch im Judentum wurden in der damaligen Notzeit Stimmen laut, die auf diese zwei akuten Gefahren hinweisen, die aus der Nichtzusammenarbeit mit glaubensverschiedenen Gruppen erwachsen können.5

Auch wenn es viele Priester und Laien waren, wie die Historiker mittlerweise aufgezeigt haben, die sich gegen dieses Terrorregime wandten, und viele Formen des Widerstands sich auch im Alltag der Menschen regte, so waren es doch zu wenige. Ihnen allen gilt heute unser Dank und unsere Hochachtung. Ihr Beispiel und ihr Andenken bleiben uns aber nicht nur ein immerwährendes Vorbild. Sie sind gleichzeitig ein Aufruf an Christen wie an Juden, sich gemeinsam für die Würde aller Menschen einzusetzen, wo immer diese Würde auch heute noch oder heute wieder bedroht ist. Dazu gehört insbesondere der Einsatz gegen jegliche Form des Antisemitismus, damit Geschehnisse wie die „Schoa“ sich niemals mehr ereignen können.

Aus dieser Stadt ergeht heute eine Botschaft des Lebens, die ausgerichtet ist auf ein Zusammenleben von Juden und Christen in Frieden und in gegenseitigem Verständnis, das sich gegenüber Menschen anderer Überzeugung nicht verschließt. Zugleich geht es darum, die gemeinsame Verantwortung für eine humane Gestaltung der Zukunft wahrzunehmen.

aus: L‘Osservatore Romano, Wochenausgabe in deutscher Sprache, 28. Juni 1996, 5. Ansprache des Papstes am 23. Juni 1996 in Berlin.

Es gab aber nicht nur die Nicht-Zusammenarbeit. Mehrere Protestanten, Katholiken, Juden und Atheisten haben sich damals nicht nur als Funktionäre ihrer Führungsautoritäten verstanden. Zu den aus dem Fenster ihrer eigenen Arche hinausschauenden und die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen suchenden Menschen gehören u. a. der jüdische Rabbiner und Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Berlin, Leo Baeck (1873-1956), ferner Bernhard Lichtenberg, der soeben selig gesprochene Dompropst zu St. Hedwig in Berlin, verschiedene evangelische Christen, die ihr Christsein im Sinne der Barmer Erklärung von 1934 bzw. der bekennenden Kirche verstanden, und andere Frauen und Männer, die heute in der Jerusalemer Erinnerungsstätte Yad Vashem ein würdiges Denkmal als „Gerechte der Völker“ erhalten haben.

Der jüdische Schoa-Bedenker, Emil Fackenheim, redet von der „commanding voice of Auschwitz“, von der gebietenden Stimme Gottes, die aus den Greueln der Judenvernichtung heraus spricht.7

Angesichts der späteren Greueltaten, denen x-mal mehr als 200.000 Menschen zum Opfer fielen, war die Entscheidung des Papstes, den Protest gegen Hitler in der Küche zu verbrennen, falsch. Gewiß ist es später immer leicht darüber zu urteilen, was früher richtig oder falsch war. In der Stunde schwerer Entscheidungen sind die Konsequenzen nicht abzuschätzen. Prinzipiell würden wir heute aber im Falle Pius XII. kritisch sagen, daß das Petrusamt zu jeder Zeit auch ein unzweideutiges Protest-Amt gegen Greueltaten an Menschen zu sein hat. Der heutige Papst hat dies vermutlich besser verstanden. Wegen der gefährlichen, dem Papst über den Kopf gewachsenen Ambivalenz der damaligen Situation kann über Pius XII. weder der Stab gebrochen werden, noch ist er auf Biegen und Brechen zu verteidigen. Auch ein Papst ist in seinen pastoralen und diplomatischen Entscheidungen ein unsicherer und unwürdiger Diener des Wortes — ähnlich wie alle anderen! Es ist aber eine alte biblische Lehre, daß das Volk Gottes stets auch eine sich schämende Gemeinschaft sein soll. Um ca. 590 v. Chr. ließ der Prophet Ezechiel den Gott Israels (Ez 16,60-63) folgende Worte gegen Jerusalem ausrufen: „Ich will meines Bundes mit dir in den Tagen deiner Jugendzeit gedenken, und ich will einen ewigen Bund aufrichten. Du aber sollst deinen Wandel bedenken und beschämt sein, wenn ich sowohl deine Schwestern, die älter sind als du (z. B. die Leute der Sündenstadt Sodom) als auch deine Schwestern, die jünger sind als du (z. B. die Leute von Samaria) nehme, und sie dir zu Töchtern gebe, wenn auch nicht als Teilhaber deines Bundes. Ich werde meinen Bund mit dir aufrichten, und du wirst erkennen, daß ich der Ewige bin! Dies geschieht, damit du dich erinnerst und dich schämst und aufgrund deiner Beschämung keinen Vorwand mehr hast, während ich alle deine Vergehen verzeihe — spricht der Ewige!“

Diese Droh- und Heilsworte wurden unmittelbar vor der Verwüstung Jerusalems durch Nebukadnezzar und der Exilierung der Judäer ins babylonische Weltreich (586-538 v. Chr.) ausgesprochen. Sie richteten sich gegen ein Israel, das mit allen möglichen Mißbräuchen, Unzulänglichkeiten und Treulosigkeit behaftet und somit reif für eine radikale Strafkur war. In die Bedrohung eingepackt war aber auch die Verheißung des nach wie vor ungebrochenen Bundes und der Vergebung der Sünden! Wer heute aus apologetischen oder anderen Motiven sich zu sehr für Verteidigungsstrategien ereifert, könnte vom Propheten Ezechiel eines Besseren belehrt werden: Bei aller Ohnmacht, allen Fehlentscheidungen, aller Feigheit und aller Engherzigkeit den anderen gegenüber, ist auch der nie gebrochene Bund (vgl. Röm 9-11) und die Verzeihung mit in Erwägung zu ziehen.

In diesen Zusammenhängen bereitet es Freude und Hoffnung, daß anläßlich des dritten Papstbesuches in Deutschland Bernhard Lichtenberg und Karl Leisner als Leuchtzeichen des mutigen Mensch- und Mitmenschseins feierlich vorgestellt worden sind. Der von der Gestapo als „Greuellügner“ bezeichnete Bernhard Lichtenberg hat anläßlich der Pogromnacht des 9. November 1938 klar gesehen und mutig gesprochen: „Was gestern war, wissen wir, was morgen sein wird, wissen wir nicht, aber wir haben erlebt, was heute geschah. Draußen brennt der Tempel — das ist auch ein Gotteshaus.“ Karl Leisner, dieser kränkelnde junge Mann und KZler mit seiner ganz und gar verinnerlichten Spiritualität, hat im letzten Augenblick seines Lebens — wie sein Meister — die Verbitterung weggewürgt und eine Verzeihungsbitte für seine Feinde ausgesprochen.8

Gernot Facius hat seinen Artikel über die beiden Seligen am 22. Juni in der „Welt“ (G 1) mit folgenden Sätzen geschlossen:

„,Es ist sicher keine Frage, ob Lichtenberg und Leisner reif für eine Seligsprechung sind‘, sagt Alexander Groß, Sohn des von den Nazis ermordeten katholischen Arbeiterführers Nikolaus Groß. ,Eine Frage ist jedoch: ist die Kirche wirklich reif, sie selig zu sprechen?‘“ Wenn, so könnte hinzugefügt werden, die Kirche einmal reifer — d. h. ökumenischer und menschenbezogener (auch judentumsbezogener) — sein wird, dann wird es wohl auch möglich sein, daß das Volk Gottes in seiner Einheit und Gespaltenheit z. B. den großen protestantischen Theologen und Märtyrer Dietrich Bonhoeffer (1906-1945),9 die Geschwister Scholl, Gertrud Luckner und die große Schar der jüdischen Märtyrer in den Todeslagern als wahre Propheten und Prophetinnen anerkennt.

  1. Vgl. dazu Sebastian Haffner, Anmerkungen zu Hitler, 14. Aufl. München (Kindler) 1978. In diesem Buch und bei Fernsehauftritten prägte er (in mehreren Abwandlungen) den Satz: „Wir alle leben von Hitler her“ — in Opposition und (leider teilweise) in Imitation.
  2. L‘Osservatore Romano, Wochenausgabe in deutscher Sprache vom 14. Juni 1996, 1. Auch das folgende Papstzitat stammt aus dieser Nummer des Osservatore.
  3. Vgl. besonders die entsprechenden Erklärungen der deutschen Synoden, Bischöfe und kirchlichen Organisationen in R. Rendtorff/H. Henrix, Die Kirche und das Judentum, Dokumente von 1945-1985, München 1988.
  4. Eugen Weiler, Die Geistlichen in Dachau sowie in anderen Konzentrationslagern und in Gefängnissen. Missionshaus St. Gabriel, Mödling 1971.
  5. Leider kann ich einen bestimmen Zeitschriftenartikel aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs nicht mehr finden. Der junge jüdische Journalist, Schalom Ben-Chorin, warnte darin gewisse jüdisch-orthodoxe Kreise davor, die christliche Religion negativ darzustellen. Man brauche in jetzigen schweren Notzeiten die christliche Hilfe. Sie komme leichter, wenn sich die Christen positiv verstanden wüßten. Da dieser Artikel auch dem Verfasser entschwunden zu sein scheint, wäre ich jedem Finder und jeder Finderin für eine Nachricht dankbar.
  6. Besonders in seinen Büchern, God‘s Presence in History, New York 1972 und To Mend the World, Foundations of Future Jewish Thought, New York 1982.
  7. Sr. M. Pascalina Lehnert, Ich durfte ihm dienen: Erinnerungen and Papst Pius XII., Verlag Naumann, o.J., 117.
  8. Vgl. Christian Feldmann, Wer galubt, muß widerstehen. Bernhard Lichtenberg - Karl Leisner, Herder, Freiburg 1996.
  9. Das vorzügliche Buch von Eberhard Bethge, Dietrich Bonheoffer, Theologe - Christ - Zeitgenosse, Kaiser Verlag, München 1967, kann jeden Leser in das schwierige Christsein, in die Ohnmacht des Widerstandes und in den in manchen Herzen aufbrechenden Mut einführen.

Jahrgang 3/1996 Seite 241



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