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Gertrud Luckner
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Thierfelder, Jörg; Wölfling, Willi (Hg.)

Für ein neues Miteinander von Juden und Christen

(Schriftenreihe des Instituts für Weiterbildung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg). Deutscher Studien Verlag, Weinheim 1996. 332 Seiten.

Der hier vorliegende Band ist das Ergebnis einer Ringvorlesung, die im Wintersemester 1995/96 an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gehalten wurde. Sie beinhaltet Beiträge von Julius Carlebach zur Jüdischen Religion, von Norbert Scholl zur Gewalt im Ersten Testament, eine Podiumsdiskussion u. a. mit Ignatz Bubis, einen Beitrag von Gerd Theißen zum Antijudaismus im NT, von Uri Kaufmann zur Vielfalt des Judentums in Deutschland, von Micha Brumlik zu Motiven der christlichen Judenfeindschaft, von Jörg Thierfelder zu Hermann Maas, einen literarischen Nachmittag mit Hilde Domin sowie die Beiträge von Martin Stöhr zum Staat Israel als Herausforderung an die Kirchen, von Norbert Giovanni zum jüdischen Leben in Heidelberg, von Lothar Steinbach zu Holocaust und Erinnerung, von Hans Hörner zu Briefen Martin Bubers, von Trude Maurer zum Leben der Juden in der deutschen Kultur, von Rachel Heuberger zur Rolle der Frau im Judentum und von Albrecht Lohrbächer zum Mut zum Lernen vom Judentum.

Sicher ist die Beschreibung eines literarischen Nachmittags oder einer Podiumsdiskussion auf den ersten Blick nicht ansprechend, doch zeigte etwa gerade der Beitrag Hilde Domins, wie facettenreich jüdisches Leben in Deutschland aussehen konnte. Stöhrs Überblick über die protestantischen Zugänge zum jüdischen Staat durch die Jahrhunderte sind höchst informativ, Martin Bubers Briefe zeichnen spannende Facetten dieser wichtigen Persönlichkeit und Steinbach thematisiert das m. E. unverzichtbare Kapitel Er-Innerung im Rahmen der Geschichtsbetrachtung. Manche Beiträge wie der von Scholl erscheinen schwächer und fehlerhaft, andere wie der von Thierfelder fast zu speziell. Gerade die Vielfalt aber macht den Band so lesenswert. Außerdem regt er an, im eigenen Bereich ähnliche Veranstaltungen durchzuführen.

Gerhard Bodendorfer


Jahrgang 4/1997 Seite 299



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