Ginzel, Günther B. (Hg.)
Der Anfang nach dem Ende. Droste Verlag, Düsseldorf 1996. 376 Seiten.
Der angezeigte Sammelband geht zurück auf ein Symposion gleichen Themas im April 1996 in Köln, veranstaltet von der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der Kölner Bibliotheca Germania Judaica sowie dem Deutschen KoordinierungsRat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Die Vorträge, Foren und Diskussionen — insgesamt 22 Beiträge — befassen sich mit vielerlei Aspekten jüdischer Existenz in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgeklammert bleibt dabei die Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion; die damit aufgebrochenen neuen Fragen und Probleme sollen anläßlich eines eigenen künftigen Symposions aufgegriffen und behandelt werden. Gesondert hinzugefügt ist ein Referat von Heinz Galinski aus dem Jahr 1988. „Ein Leben zwischen Extremen?“ (G. B. Ginzel), „Deutscher Jude oder jüdischer Deutscher?“ (Albert Friedländer), „Deutschland und die jungen Juden. Einblick und Ausblick“ (Michel Friedman), „Israel und die jüdische Diaspora - keine leichte Herausforderung“ (Avi Primor), „Von der Bedeutung des Judentums für die deutsche Gesellschaft“ (Rita Süssmuth), das sind nur einige markante Themen der kenntnisreichen und engagierten Bestandsaufnahme jüdischen Lebens im Deutschland der letzten fünfzig Jahre, die durch zahlreiche Fotos, Anmerkungen und eine umfangreiche Bibliographie ergänzt wird. Angesichts dessen, „daß über die Rückkehr der Juden nach Deutschland, über das Wiederentstehen jüdischen Lebens nach dem schrecklichen Ende nur wenig bekannt ist“ (Horst Neißer, Vorwort), leisten die Beiträge eine wichtige Hilfe für ein verständnisvolles und tolerantes Zusammenleben von Juden und Christen in unserer Gesellschaft.
Rudolf Mack
Jahrgang 5/1998 Seite 211