Das Buch Baruch. Der Brief des Jeremia. Zu Ester und Daniel. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998. 328 Seiten.
Der vorliegende Band, die erste Veröffentlichung einer neuen Reihe der ATD Apokryphen (obwohl als Band 5 erschienen), ist gut gelungen. Die Kommentierung legt die Texte unter besonderer Berücksichtigung ihres Verhältnisses zu den kanonischen Büchern des Alten Testamentes gründlich und methodisch umfassend aus. Ein derartiges Unternehmen in deutscher Sprache ist unbedingt notwendig, weil sich in den Apokryphen sehr viel wertvolles Gut zum Verständnis des Judentums im 3. bis 1. vorchristlichen Jahrhundert findet. Das Erscheinen der neuen Reihe ist zu begrüßen. Sie ist nicht nur gut lesbar, sondern teilweise sogar spannend geschrieben; dies gilt besonders für die Zusätze zum Ester-Buch, das ja ohnehin in mancher Beziehung der Phantasie freien Lauf läßt. Die Zusätze zum Ester-Buch dienen dazu, dem allmählich aufkommenden Purim-Fest einen religiösen Charakter zu verleihen, wobei hier wahrscheinlich pharisäischer Einfluß vorliegt. Wir erwarten mit Spannung die weiteren vier Bände dieser Reihe, weil auf diese Weise die vorhandenen Quellen der nachbiblischen Zeit neu erschlossen werden.
Ernst Ludwig Ehrlich
Jahrgang 6/1999 Seite 212