300 Synagogen und ihre Geschichte in Westfalen und Lippe. Klartext-Verlag, Essen 1998. 310 Seiten.
Das Werk ist ein grundlegendes Hilfsmittel in der Vergegenwärtigung jüdisch-christlich-deutscher Geschichte des 19./20.Jahrhunderts. Teil A (Synagogen und Gemeinden) gibt präzise Auskunft über jüdische Gemeindewerdung in Westfalen und Lippe, ohne dabei die Entwicklung nach 1945 zu vernachlässigen. In Teil B (Synagogen und Bethäuser) werden handbuchartig, nach Regierungsbezirken geordnet, mit quellengesicherter Kompetenz die 300 Synagogen — die zerstörten und die bestehenden — beschrieben. Auch Teil C (Rabbiner in Westfalen und Lippe) behandelt die spezifisch rheinisch-westfälische Ausprägung des deutschen Judentums im 19./20. Jahrhundert. Der bedeutendste Rabbiner dieser Zeit war der Dortmunder Benno Jacob, dessen bibeltheologische Arbeiten heute wieder neu entdeckt werden. Teil D (Quellen, Literatur, Register, Glossar) bietet Zugang zu gesicherter Information sowie Hilfen zu weiterer wissenschaftlicher Arbeit. Dazu ist dieses „sine ira et studio“ mit beträchtlichem Einfühlungsvermögen und wissenschaftlicher Kompetenz geschriebene Werk bestens geeignet.
Fritz Hofmann
Jahrgang 7/2000 Seite 44